Ray Tomlinson: Der Erfinder der E-Mail
Wir nutzen E-Mails jeden Tag. Doch wer hat eigentlich die E-Mail erfunden? Wir verraten es Ihnen.
Die E-Mail ist heute wichtiger denn je. Weltweit verschicken Menschen E-Mails – und das täglich. Mit schätzungsweise 333 Milliarden versendeten E-Mails pro Tag ist es unbestreitbar, welche Bedeutung sie für unsere Gesellschaft besitzt.
Kaum jemand schreibt im neuen Jahrtausend noch Briefe. Die elektronische Kommunikation hat sich weit etabliert und mit WhatsApp, Messenger, Skype & Co. zu neuen Formen gefunden.
Doch wer hat eigentlich die E-Mail erfunden?
Der amerikanische Informatiker Ray Tomlinson erfand 1971 die E-Mail mitsamt @-Symbol und revolutionierte damit die digitale Welt.
Inhaltsverzeichnis
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Fazit
Die Geschichte der E-Mail – ein kurzer Überblick
Wenn Sie einen kurzen Überblick über die Geschichte der E-Mail möchten, können Sie dieser Illustration gut sehen, wann die erste E-Mail verschickt wurde und wie sie sich ihren Weg in den Posteingang bahnte.
Falls Sie mehr über die “elektronische Post” erfahren möchten, haben wir ausführlichere Informationen für Sie. Wussten Sie zum Beispiel, woher das @-Symbol kommt?
Anhänge per E-Mail zu versenden, wurde ab den frühen 1990er Jahren möglich, nachdem der MIME-Standard (Multipurpose Internet Mail Extensions) 1991 eingeführt wurde. Dieser Standard ermöglichte es, verschiedene Dateitypen in E-Mails zu kodieren und zu versenden.
Wie Tomlinson die E-Mail erfand
Ray Tomlinson studierte zuerst Elektrotechnik am Rensselaer Polytechnic Institute und anschließend am renommierten Massachusetts Institute of Technology, welches er 1965 mit einem Master abschloss.
Bereits während seines Studiums begann er, an Computerprogrammen zu arbeiten und wurde nach seinem Abschluss als Computertechniker bei dem privaten Forschungsunternehmen Bolt, Beranek and Newman (BBN) angestellt.
1968 erhielt das Unternehmen den Auftrag, das Arpanet - den Vorgänger des Internets - aufzubauen. Zunächst entstand dabei CPYNET, ein Protokoll, das Dateien zwischen Computersystemen übermitteln konnte.
Tomlinson kam dadurch auf die Idee eines asynchronen Kommunikationsdienstes. Er nutzte SNDMSG, ein Programm, das Postfächer erstellte und kombinierte es mit CPYNET. Durch diese Modifizierung sollte es möglich sein, Nachrichten zwischen zwei Computern zu versenden.
1971 schließlich versendete Tomlinson seine erste E-Mail. Er schickte sie von einer Maschine zu einer anderen, die neben ihm stand. An den Inhalt dieser E-Mail kann er sich nicht mehr erinnern. Als er seine Errungenschaft seinem Kollegen vorstellte, bat er ihn:
„Sag das niemandem! Das ist nicht das, woran wir arbeiten sollen.“
Ray Tomlinson
Die erste E-Mail in Deutschland
Die Erfindung der E-Mail machte schnell die Runde und verbreitete sich in den gesamten USA. Bis sie nach Deutschland gelang, dauerte es eine Weile.
Jahre später gab es ein Projekt unter der Leitung von Werner Zorn. Dieses wurde 1981 gegründet und war ein Zusammenschluss diverser amerikanischer Hochschulen. Nur Israel und Deutschland waren 1984 Teil des Netzes.
Am 3. August 1984 um 10:14 Uhr erhielt der deutsche Michael Rotert von der Universität Karlsruhe die erste E-Mail in Deutschland an seine E-Mail-Adresse "rotert@germany". Sie wurde am Tag zuvor von Laura Breeden von der E-Mail-Adresse „breeden@csnet-sh.arpa“ aus Cambridge verschickt.
Der erste E-Mail-Verkehr hatte folgenden Inhalt: "Wilkommen in CSNET! Michael, this is your official welcome to CSNET."
Damals war Herr Zorn über die Adresse “zorn@germany” zu erreichen. Heutzutage gibt es unzählige Adressen. Outlook, Gmail, Web.de - Benutzernamen der E-Mail-Adresse sind jetzt länger und enthalten unter anderem den E-Mail-Anbieter.
Die erste E-Mail wurde am 3. August 1984 von Michael Rotert empfangen. Am Tag zuvor wurde sie von Laura Breeden aus den USA abgeschickt.
Laut Statista hatten die meisten Deutschen 2023 Ihre E-Mail-Adresse beim Anbieter Web.de. Webmail hat im Jahr 2021 erstmals den Anbieter GMX überholt.
Kleines Symbol, lange Geschichte
Woher stammt eigentlich das @-Symbol, für dass die E-Mail so berühmt ist? Um die Entstehungsgeschichte des Zeichens ranken sich einige Mythen. Angeblich wurde es bereits im Mittelalter als Ligatur (Verbindung) verwendet und kürzte sich vom lateinischen “ad” (dt. “Bei, zu, an”) auf den Buchstaben “a”, der vom Bauch des “d”s umkreist dargestellt wurde.
Im 16. Jahrhundert wurde es von venezianischen Händlern als Symbol für Amphoren (Gefäße) genutzt, bis es im 19. Jahrhundert auf den Londoner Märkten wieder auftauchte, wo es Händler verwendeten, um den Einzelpreis eines Produktes anzugeben (“10 Kartoffeln @ 10 Pence").
Zuletzt gibt es noch eine Theorie, dass Zeichen stamme vom französischem “à” ab. Bislang konnte nicht eindeutig geklärt werden, wodurch das Symbol tatsächlich entstand.
Tomlinson erkannte das Potential des kleines Symbols - dadurch, dass es in Namen nicht verwendet wurde, nutzte er es, um die Adressaten eindeutig unterscheiden zu können und sie lokal (eng.“at” - dt. “zu”, “bei”) zuzuordnen. Somit ist das @ gleichzeitig ein Symbol und eine Präposition. Zudem wird dieses Sonderzeichen selten von Programmierern und Entwicklern verwendet.
Das Symbol wurde schnell populär und verbreitete sich in den 90er-Jahren auch in Deutschland, wo es zunächst als “Klammeraffe” bezeichnet wurde. 2010 nahm das Museum of Modern Art in New York City das Zeichen in seinen Bestand auf.
Tomlinsons Vermächtnis
Seit der Erfindung der E-Mail durch Tomlinson hat sich vieles verändert. Mit der Entwicklung des Internets 1989, dass durch den Wissenschaftler Tim Berners-Lee ausgelöst wurde, entstanden auch komplett neue Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation.
Heute ist E-Mail einer der wichtigsten Kommunikationswege weltweit und im Bereich Marketing der ROI-intensivste sowie beliebteste Kanal. Technologisch gesehen werden E-Mails immer komplexer und bestehen schon lange nicht mehr nur aus Texten, sondern sind auch mit Bildern, Buttons, CTAs, Gifs und Videos versehen.
Aber es sind auch neue Probleme und Herausforderungen aufgetreten. Das Phishing-Risiko nimmt mit jedem Tag zu und sie sollten diese Gefahr durch E-Mail-Athentifizierungsprotokolle (SPF, DKIM, DMARC) und BIMI entgegentreten. Umgekehrt ist es aber auch relevant für Marketer zu wissen, welche Spam-Wörter Sie vermeiden müssen, um nicht im Spam-Ordner zu landen.
Fazit
Erfindungen und Erneuerungen gibt es viele. In den 90ern erblickte Big Data das Licht der Welt und heutzutage verwenden wir nicht nur SMS und E-Mail als Kommunikationskanäle, sondern haben auch den “SMS-Nachfolger” RCS-Messaging für vielseitiges Marketing entdeckt. Die E-Mail-Kommunikation ist jedoch weiterhin der Favorit von vielen.
Die Zukunft hält noch viele weitere Entwicklungen bereit. Und nicht zuletzt: Unser Unternehmen würde gar nicht existieren, hätte Raymond Tomlison 1971 nicht seine bahnbrechende Idee gehabt. Tomlinsons Errungenschaft ist zudem wichtig, da sie demonstriert, was den Erfolg einer jeden menschlichen Initiative ausmacht: Umdenken.
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